2018 hatte Microsoft ein Problem: eine interne Auswertung über das „Performance-Feedback” ergab, dass es für 90% der Angestellten wichtig ist, sowohl Feedback zu geben als auch zu erhalten. Jedoch gaben nur 25% an, regelmäßig ihre Meinung kundzutun. Selbst erhielten die meisten (93%) nicht nur konstruktive Kritik. Diese Ergebnisse zeigen, dass es nicht nur darauf ankommt Systeme für Feedback zu haben, sondern eine Feedback-Kultur aufzubauen, in welcher gerne, häufig und konstruktiv Rückmeldung gegeben wird. Wie Microsoft eine solche aufbauen konnte und was das Schlagwort Feedback-Kultur überhaupt bedeutet, erklären wir im Folgenden.

Feedback-Kultur erklärt

Der Begriff bezeichnet ein von Offenheit, Vertrauen und guter Kommunikation geprägtes Arbeitsklima. Zudem gelten regelmäßige, gegenseitige Rück- und Statusmeldungen von Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber als grundlegend. Um eine Feedback-Kultur zu etablieren, reicht es nicht aus, nur die Möglichkeit zu geben, Kritik auszuüben oder Ideen-Vorschläge zu geben. Es muss zwingend angemessen auf die Ergebnisse der Umfragen reagiert werden. Nur so erhält die Führung die mitdenkenden und pro-aktiv handelnden Menschen, die sich moderne Arbeitgeber so sehr wünschen.

Warum eine angemessene Reaktion auf Feedback so wichtig, ist erläutert Jacob Morgan in seiner umfassenden Studie “The Employee Experience Advantage”. Wenn nämlich im Unternehmen gut auf Feedback reagiert wird, d.h. auch umgesetzt wird, kann der Engagement Score (erklärt von uns hier) um das Doppelte steigen

In anderen Worten: Die Angestellten arbeiten 100% motivierter und engagierter.

Wie hat Microsoft das geschafft?

Zusammen mit Neurowissenschaftlern erarbeitete der Hard- und Softwareentwickler neue Konzepte für seine Feedback-Kultur. Zusammengefasst etablierte Microsoft intern die folgenden 3 Dinge

  1. Bewusst nach Feedback fragen

Dadurch, dass Angestellte ermutigt wurden, vorwiegend selbst Rückmeldung zu fordern, wurden die Verbesserungsvorschläge nun eher angenommen. Wenn man im Vergleich ungefragt Feedback erhält, greift das menschliche Unterbewusstsein dies in den meisten Fällen automatisch als Angriff auf und die Aufnahme der potentiellen guten konstruktiven Kritik ist eingeschränkt. 

  1. Von „Feedback bekommen” hinzu „Perspektiven sammeln”

Microsoft lernte, dass ein Austausch von nur ein paar Wörtern ein großen Einfluss auf die Konnotation und den daraus entstehenden Mind-Set der Mitarbarbeiter haben kann. „Sammeln” im Vergleich zu „bekommen” ist ein aktiver Prozess, der von einem selber ausgeht. Das Fragen nach Feedback bzw. Perspektiven liegt dadurch in den Händen der Angestellten.

  1. Qualitatives Feedback fördern 

Die Online-Feedback-Plattform Microsofts wurde umgebaut. Die einzige Möglichkeit dort auf Feedback-Wünsche ist über eine Kommentarfunktion. Diese legt den Fokus auf ausformulierte Rückmeldungen (auch genannt „Perspektiven”) und Verbesserungsvorschläge. Quantitative Rückmeldungen über einfache Skalen, Checkboxen oder vorgefertigte Attribute wurden abgeschafft


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Über Feedback zu zufriedenen Mitarbeitern

Microsoft hat es geschafft über wenige Eingriffe in seine Feedback-Kultur einen großen internen Mind-Set Wechsel zu erreichen. Die Umsetzung in einem Unternehmen ist nicht einfach. Gerade weil es für manche Mitarbeiter zunächst schwierig ist, mit mehr Feedback umzugehen. Langfristig hilft ein solcher Austausch das Wachstum und die Zufriedenheit aller Menschen der Firma zu verbessern.


Diese Tools können helfen denselben Wandel im eigenen Unternehmen umzusetzen

Das Ziel sollte sein, regelmäßig Mitarbeiter-Feedback zu erhalten. Das Microsoft-Beispiel zeigt, dass es dafür einen Prozess braucht, den es im eigenen Unternehmen zu etablieren gilt. Sicher ist nicht jeder in der Lage, wie der Software-Riese gleich eine eigene Plattform für diesen Zweck zu entwickeln. Glücklicherweise gibt es Software Tools, die man dafür verwenden können. Im Folgenden stellen wir 3 davon vor.

The People & Culture Platform | Culture Amp Logo

Culture Amp ist eine leistungsfähige Feedback- und Analyseplattform für Mitarbeiter.

https://www.cultureamp.com

Screenshot aus der Feedback-Übersicht im Tool

Kununu engage Logo
Screenshot aus der Feedback-Übersicht im Tool

Mit dem Feedback-Tool erhalten Unternehmen oder Teams regelmäßig aktuelle Informationen über die Stimmung der Mitarbeiter, können Probleme frühzeitig erkennen und darauf reagieren. Die Umfragen sind dabei anonym.

https://engage.kununu.com


Officevibe ist eine Cloud-Plattform zur Mitarbeiterbindung für HR-Experten. Es führt Mitarbeiterumfragen durch und erhält Feedback, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu messen und Geschäftsergebnisse zu generieren.

https://officevibe.com

Screenshot aus der Feedback-Übersicht im Tool

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